Fachseminar
Optische Bauforensik – Aufbaukurs Makro
Der Aufbaukurs »Makro« ist sowohl als Auffrischung für frühere Absolventinnen und Absolventen als auch als direkter Aufbau auf die im Vorfeld stattfindenden Bauforensik-Grundkurse (Teil 1 und 2) geeignet. In dem Seminar werden die Techniken der optischen Bauforensik noch weiter gefestigt und an anderen Trainingsstationen als in den Grundkursen vertieft. Im Mittelpunkt des Seminars steht das Thema Makroskopische Untersuchungen.
Makroskopische Untersuchungen in der optischen Bauforensik schaffen Klarheit durch starke Vergrößerung mit der Kamera, auch ohne Mikroskop. Dies verleiht Sicherheit bei der Befundung und hilft bei der Ursachenfindung – beispielsweise in der wichtigen Frage, ob es sich um einen Schimmelpilzbefall, um rein mineralische Ausblühungen oder um feine fluoreszierende Spuren einer zurückliegenden Feuchteeinwirkung handelt. Detailuntersuchungen von Fugen, Rissen und Bruchbildern ermöglichen Schlussfolgerungen auf deren Entstehungszeitpunkt und Ursache. Die Kombination aus optischer Bauforensik und hochauflösender Vergrößerung mit der Kamera ermöglicht Erkenntnisse, die sonst nur mit dem Fluoreszenz-Mikroskop erreichbar wären.
Im Aufbauseminar gibt es viel Neues!
Durch den Einsatz von Störlichtblenden werden in diesem Seminar Makro-Fluoreszenzanalysen trotz vollem Tageslicht durchgeführt. Hochauflösende Bilder mit Standardobjektiven an normalen Kameras durch günstige Mittel wie Vorsatzlinsen, Makroringe und Retroadapter werden erzeugt. Es wird mit mehreren verschiedenen Makro- und Lupenobjektiven aus unterschiedlichen Preis- und Leistungsklassen für maximale Abbildungsmaßstäbe zwischen 2:1 und 5:1 gearbeitet. Das Seminar geht an die Grenze zur Mikroskopie, indem einfache Objektive aus Mikroskopen vor die Forensikkamera adaptiert werden. Für verwackelungsfreie Bilder werden Bildstabilisierung, verschiedene Stative, Makroständer und einfache, aber wirkungsvolle Abstandhalter eingesetzt. Tiefenscharfe, besonders plastische Bilder werden durch richtige Blendenwahl, Shiften und Fokusstacking erzeugt.
Theorie und Praxis
Nach bewährter Art aus den Grundkursen wird jede Technik an einer eigenen Trainingsstation erprobt. Das praktische Lernen findet in Kleingruppen statt. Hierzu stehen alle Trainingsstationen in mindestens 4-facher Ausfertigung zur Verfügung. Das Material der Trainingsstationen stammt aus realen und rekonstruierten Schadensfällen aus den Bereichen: unsichtbarer Schimmel, mineralische Ausblühungen, Wasserschäden, Fugen, Bruch-, und Rissanalysen. Gemeinsam werden alle Geräte und Techniken getest, und gelernt falsch-positiv und falsch-negativ Diagnosen zu vermeiden. Eine Diskussion führt zur richtigen Ursachenfeststellung.
Fachaustausch am Vorabend
Am Vorabend des Seminars wirdn ein optional buchbaren Fachaustausch zu Fragen der optischen Bauforensik für alle Teilnehmenden angeboten. Sie sind herzlich eingeladen, gemeinsam erste Erfahrungen zu diskutieren.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Prof. Dr. Andreas O. Rapp
Präsenz-Veranstaltung