Forschungsbericht
Entwicklung innovativer, umweltgerechter Konstruktionen und Produktionstechniken für Holzfenster
Holz ist der älteste Fensterwerkstoff, und Holz war der Ausgangspunkt für alle heute bekannten Fensterkonstruktionen. Auch wenn im Laufe der Entwicklung viele Details verändert und angepasst wurden, so sind die Konstruktionselemente, die uns heute Probleme machen, bereits beim "Urfenster" vorhanden. Es sind dies der Glaseinbau, die Rahmenverbindungen und die Ausbildung der Falze zwischen Flügel- und Blendrahmen. Diese Konstruktionselemente sind heute so weit entwickelt, dass mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand keine Anpassung an das Fenster der Zukunft zu erwarten ist - oder nur mit großen Anstrengungen. Ein neues Fenster zu entwickeln, zwingt beim heutigen Kenntnisstand zu grundsätzlich neuen Überlegungen. Die vorhandenen Regelwerke sind dabei nicht immer hilfreich und hemmen die Weiterentwicklung vor allem dann, wenn die Festlegungen als unumstößlich und nicht diskutierbar angesehen werden. DIN 68121 und auch die Festlegungen zum Glaseinbau sind unter diesem Gesichtspunkt Hemmschwellen auf dem Weg zu einem neuen Fenster. Ein genaues Studium der Regelwerke zeigt uns aber, dass sie nicht als "Konstruktionsdiktat" gedacht sind, sondern nur Möglichkeiten und Grundsätze aufzeigen, wie Fenster hergestellt werden können. Daraus folgt, dass es notwendig ist, alle Regeln zu hinterfragen und zwar nicht nur in ihrer Gesamtheit, sondern auch im Detail. Die Detailpunkte beschreiben häufig die anerkannten Regeln der Handwerkskunst. Sie müssen gepflegt, überdacht und dadurch an den technischen Fortschritt angepasst werden sowie sinnvoll geordnet und bewertet zur Anwendung kommen. Aufgrund der Branchenstruktur der Holzfensterhersteller ist es für einzelne Firmen im Alleingang kaum möglich, neue Wege zu beschreiten. Durch das vorliegende öffentlich geförderte Forschungsvorhaben wurde es möglich, die notwendigen Kräfte zu bündeln und in der Zusammenarbeit von kompetenten Einrichtungen und Wirtschaftspartnern innovative Lösungen zu erarbeiten und bis zur Serienreife heranzuführen.