Hölzerne Gartenarchitekturen mit Borkenbekleidungen sind vor allem ein Phänomen der Landschaftsgärten des ausgehenden 18. Jahrhunderts, entstanden als Ausdruck einer neuen Naturverbundenheit. Für religiöse Eremitagen sind indes auch frühere Beispiele belegt. Für Gartenpavillons, Schutz- und Aussichtshütten bleibt die Borkenbekleidung bis ins 19. und frühe 20. Jahrhundert aktuell. Die diesem Arbeitsblatt zugrunde liegende Recherche ergab eine Fülle erhaltener und bereits abgegangener Borkenhäuschen. Das Johannesberger Arbeitsblatt beschränkt sich deshalb darauf, eine Übersicht repräsentativer Beispiele zu geben. Beginnend bei der "Urhütte", dem idealisierten Bild des ursprünglichen Naturhauses, werden Eremitagen und Einsiedeleien vorgestellt, bei denen die Borkenbekleidung Ausdruck der Naturverbundenheit war. Bei den abschließend - neben Schutz- und Aussichtshütten - beschriebenen Jagdhütten - diente die angebrachte Eichen-, Birken- oder Fichtenrinde vor allem als Camouflage. Da den meisten Holzarchitekturen keine lange Lebensdauer beschieden war, wurden die heute noch bestehenden Borkenhäuschen meist so oft instandgesetzt, überarbeitet und verändert, dass sie nur noch wenig Originalsubstanz enthalten.

"Die Geschichte der Architektur ist zugleich die Geschichte des Fensters", so würdigte der Architekt Le Corbusier (1887 - 1965) die Bedeutung des Fensters und seiner Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte. Das Johannesberger Arbeitsblatt widmet sich dem Fenster von seinen ersten Anfängen (Mauerwerksöffnungen, hergestellt durch ausgelassene Steine) über die Zeit der Römer bis hin zum Fachwerk- und Blockbau. Dabei beschreibt es die jeweiligen Konstruktionsmerkmale und Gestaltungselemente.

Das Arbeitsblatt widmet sich dem Umgang mit den noch erhaltenen gestalteten Gefacheputzen. Ihre Sicherung und Restaurierung wird als schwierig erachtet, da die in Kalkputztechnik ausgeführten Gefacheputze zumeist auf Gefachfüllungen aus Lehm hergestellt wurden. Diese beiden hierbei zusammentreffenden Materialien gehen unter dem Einfluss von Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen nur dann eine dauerhafte Verbindung ein, wenn bestimmte Ausführungsregeln eingehalten werden. Das Arbeitsblatt stellt Techniken und Materialien vor, mit deren Hilfe historische Putze gesichert und rekonstruiert werden können.

Das Johannesberger Arbeitsblatt betrachtet die Entwicklungsgeschichte historischer Spiegel, beginnend von den ältesten Spiegelfunden aus der Zeit um 7000 vor Christus bis hin zu den heutigen, neuartigen Spiegeln. Neben der Bedeutung und Symbolik der Spiegel zu ihrer jeweiligen Zeit geht es vor allem um deren Herstellung und Gestaltung sowie die dabei verwendeten Materialien, deren Eigenschaften und Wirkungen.

Romanzemente sind seit einigen Jahren wieder verstärkt in den Blickwinkel der Restaurierung und Konservierung gerückt. Im einschlägigen Schrifttum werden sie auch als Romankalk, Zementkalk oder Naturzement bezeichnet. Der Begriff Naturzement ist heute in den meisten europäischen Ländern wohl am weitesten verbreitet, um ein hochhydraulisches - also wasserhärtendes - Mörtelbindemittel zu benennen, das bei niedrigen Temperaturen aus einem Naturstein gebrannt wird und anschließend gemahlen in den Handel kommt. Werkseitige Zusätze sind nicht vorgesehen. Der Beitrag beschreibt die geschichtliche Entwicklung des Romanzements in Deutschland, sein Anwendungsspektrum, die Ausgangsrohstoffe für seine Herstellung, den Herstellungsvorgang, seine Materialzusammensetzung und -eigenschaften sowie den Umgang mit Romanzement in der Restaurierung im Hinblick auf die Vermeidung von Schäden, z.B. bei der Herstellung von Gusselementen und geputzten oder gezogenen Fassadendekorationen.

Das Arbeitsblatt beschreibt die historische Entwicklung des Stucks, beginnend mit der Zeit der römischen Provinz Germanien, bis hinein ins späte 19. Jahrhundert. Es schildert den Aufschwung des Stucks in verschiedenen Epochen, welche Bedeutung dieser Handwerkskunst zukam, welche künstlerischen Ausdrucksformen sich ausprägten, welcher Werkzeuge sich die Stuckateure bedienten, wie Stuckkünstler zu ihren Aufträgen kamen und wie sie ihre Arbeit verrichteten. Abschließend sind einer Tabelle die Stuckateure sowie die von ihnen bearbeiteten Objekte zusammengefasst, welche in der Blütezeit des Stuck (1670 - 1770) prägend waren für das Stuckhandwerk in Hessen, Thüringen und Teilen Nordrhein-Westfalens.

Werden Fehlstellen an historischen Möbeln und Holzobjekten ausgebessert, kann es bei mangelnder Materialkenntnis oder durch handwerkliche Unzulänglichkeiten zu unerwünschten Veränderungen kommen, die nicht nur den ästhetischen Eindruck, sondern auch die Holzkonstruktion selbst negativ beeinflussen. Das Johannesberger Arbeitsblatt gibt Handwerkern einen Einblick in die Grundlagen der Kitte in der Holzrestaurierung, weist auf zu beachtende Problemfelder hin und stellt die gängigsten Methoden und Rezepturen vor. Das Arbeitsblatt möchte dazu anregen, eigene Überlegungen und Versuche anzustellen und sich mit dem Thema Kitt eingehender zu beschäftigen.

Buntpapiere, umgangssprachlich auch als Marmorpapiere bezeichnet, erfahren von Sammlern eine hohe Wertschätzung. Das als Innenauskleidung von Möbeln dienende marmorierte Papier beispielsweise trägt unmittelbar zum originalen Aussehen eines Möbelstücks bei und muss deshalb unter restauratorischen Gesichtspunkten behandelt und erhalten werden. Dieses Johannesberger Arbeitsblatt gibt einen Überblick über die Geschichte, Herstellungstechnik, Aussehen und Möglichkeiten der Restaurierung historischer Buntpapiere und möchte die Bedeutung dieser handwerklichen und künstlerischen Erzeugnisse aufzeigen, um einen Beitrag zu deren Erhaltung zu leisten.

Bereits im 13. Jahrhundert, so belegen es historische Zeichnungen, nutzte man erste maschinelle Arbeitsmittel zur Herstellung von Schnittholz. Ab dem 14. Jahrhundert sind wassergetriebene Sägemühlen urkundlich belegt. Dennoch führten Schreiner bis ins 18. Jahrhundert hinein ihre Werkzeuge fast ausnahmslos von Hand. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann im Zuge der industriellen Revolution die rasante Entwicklung der Holzbearbeitungsmaschinen. Das Arbeitsblatt beschreibt die Entwicklung der klassischen Maschinentypen im Tischlerhandwerk und erläutert insbesondere auch die dabei genutzte Antriebstechnik, deren technischen Fortschritt und die daraus resultierende Rationalisierung des Arbeitsprozesses.

Der aufmerksame Betrachter älterer Steinbauten entdeckt an manchen Gebäuden Rillen und Einbuchtungen, die offensichtlich nicht auf die normale Verwitterung des Gesteines zurückzuführen sind. Der Beitrag stellt drei unterschiedliche Typen von Erscheinungsbildern vor: 1) Schmale Ritzen, 10-50 cm lang; 2) Schiffchen- bzw. kahnförmige Vertiefungen; 3) Näpfchenförmige, kreisrunde Eintiefungen. Er gibt einen Überblick über den Stand der Forschung und die damit verbundenen Erklärungs-/Deutungsversuche: Wann könnten die Spuren entstanden sein? Welches Werkzeug wurde vermutlich verwendet? Wo findet man diese Spuren?

Das Arbeitsblatt stellt anhand zahlreicher Rekonstruktionszeichnungen die charakteristischen Fachwerke und Bauweisen des 15. Jahrhunderts verschiedener Regionen Deutschlands vor: Region Süd-Osten (Franken); Region Süd-Westen (Baden und Württemberg); Region Mitte (Hessen).

Das Arbeitsblatt beschreibt die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte sowie die unterschiedlichen Arten der Sonnenuhr. Es beschreibt, wie Sonnenuhren konstruiert wurden, gestaltet und zu verstehen sind, wie sie richtig abgelesen werden.

Bei Arbeiten im Gebäudebestand treten gleich mehrere Zielkonflikte in Erscheinung: Uneingeschränkte Bauwerksfunktion vs. biologische Besiedlung; Pflicht zur Pflege und Erhaltung von Kulturdenkmalen vs. Schutz vom Aussterben bedrohter Tiere und Pflanzen; Baldmögliche und pragmatische Schadensbehebung vs. langwierige Planungs- und Abstimmungsverfahren unter Rücksichtnahme auf Brutzeiten; Gesundheitsschutz vs. Verbot des Tötens von Wespen, Bienen und Hornissen; Planungs- und Kostensicherheit vs. angemessener Umgang mit "überraschenden" Funden geschützter Arten. Das Arbeitsblatt erläutert die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die Verantwortlichkeit der Akteure und zeigt Lösungsstrategien für die Erhaltung historischer Bausubstanz im Einklang mit dem Artenschutz auf.

Fachwerkgebäude sind heutzutage sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum zumeist durch Anstriche farbig gefasst. Das Arbeitsblatt beschreibt einleitend das Materialverhalten von Fachwerkfassaden, welches aus der Kombination von Holztragwerk, Gefachemauerwerk und Putz mit ihren jeweiligen spezifischen Materialeigenschaften resultiert. Anschließend wird die Farbigkeit und Gestaltung des Fachwerks aus historischer Sicht betrachtet. Das Arbeitsblatt erläutert, welche vorbereitenden Maßnahmen beim Entfernen von Altanstrichen sowie beim Reparieren von Fachwerkgefügen, Gefachen und Putz getroffen werden sollten, welche Farbsysteme für den Anstrich von Fachwerkhölzern und Gefachen geeignet sind, was bei der Ausführung der Anstriche zu beachten ist, welche Phänomene beim oder nach dem Anstreichen auftreten können und wie man diesen vorbeugt. Dieses Arbeitsblatt ersetzt "Deckende Anstriche auf Fachwerkhölzern" von 1994.

Das Arbeitsblatt gibt einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Holzfußböden und betrachtet deren Entwicklung durch verschiedene Epochen hindurch, von der Antike bis zur Moderne. Des Weiteren wird die Geschichte des Parkettlegerhandwerks beleuchtet, welches seine Wurzeln im antiken Zimmermannsgewerbe hat und durch Zusammenschlüsse wie das lateinische "collegium" bereits eine frühe Form der beruflichen Organisation aufwies. In einem weiteren Abschnitt werden die Zugangsvoraussetzungen für das Parkettlegerhandwerk erörtert. Es wird aufgezeigt, dass es sich um ein relativ junges Spezialgewerbe handelt. Dieser Beitrag ist Teil einer Reihe, die sich mit dem historischen und handwerklichen Aspekt von Holzfußböden auseinandersetzt und bietet damit sowohl für Fachleute als auch für Interessierte einen tiefgehenden Einblick in das Thema.