Werk(zeug)spuren, Zeichen und Inschriften auf Holzobjekten (E-Book (PDF-Datei))
Was uns historische Gegenstände manchmal erst auf den zweiten Blick verraten
Themenbereich 8.2
Details zum Merkblatt
Autor
Rainer Scherb
Erscheinungsjahr
2021
Herausgeber
Beratungsstelle für Handwerk und Denkmalpflege, Propstei Johannesberg, Fulda
Bibliografische Angaben
11 Seiten, 40 Abb.
E-Book
Sprache
Deutsch
Handwerkliche Prozesse zur Herstellung, Aufbereitung und Umänderung von Holzobjekten und speziell von Möbeln hinterlassen an jedem Gegenstand ihre Spuren. Diese Spuren, im Normalfall von den vom jeweiligen Handwerker verwendeten Werkzeugen stammend, können für den Restaurator eine nicht unwesentliche Hilfestellung bei der Beurteilung eines Objektes bieten. Bei den immer gegenwärtigen Fragen, ob Original oder Fälschung, nach der zeitlichen Einordnung, nach möglichen Veränderungen bzw. Umbauten bei geänderten Nutzungsansprüchen, ob Stilmöbel oder ein Möbel der "ersten Zeit", lohnt es sich, an den Objekten auf Spurensuche zu gehen. Die Interpretationen dieser Werk- und Werkzeugspuren finden auch bei einer eventuellen Restaurierungsmaßnahme ihren Niederschlag bei der Erstellung eines Restaurierungskonzeptes. Im Idealfall gehen die Erkenntnisse über Einblicke in den rein handwerklichen Herstellungsprozess und die dabei verwendeten Werkzeuge hinaus. Zum Beispiel erlauben Spuren einer mechanischen Bearbeitung eine ungefähre zeitliche Einordnung der Herstellung, Reparatur oder Restaurierung. Das Arbeitsblatt kann nur in Ansätzen einige Spuren beschreiben. Da prinzipiell jedes Profil, jede Holzverbindung eine Werkspur darstellt, beschränkt sich das Arbeitsblatt vorrangig auf solche Spuren, die an verborgenen Stellen angebracht wurden, vom Schreiner zu entfernen vergessen wurden und den zeitgenössischen Herstellungsprozess verdeutlichen. Im Grunde genommen sind es Spuren, die der "normale" Betrachter übersieht, oder ihnen, wenn er sie bemerkt, keine Bedeutung beimisst.