Die Datenbank zu Bauschäden

SCHADIS® ist die unverzichtbare Volltext-Datenbank zu Bauschäden für alle Expertinnen und Experten am Bau. Sie ist die größte Sammlung von Fachwissen zur Entstehung, Sanierung und Vermeidung von Schäden an Gebäuden und enthält über 1.600 Fachpublikationen aus dem Fraunhofer IRB Verlag. So gehören die mühevolle Suche und die zeitaufwändige Recherche nach qualifizierten Fachinformationen der Vergangenheit an.
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145 Artikel
Korrosion der Bewehrung im Bereich von Trennrissen nach kurzzeitiger Chlorideinwirkung

Buch

Korrosion der Bewehrung im Bereich von Trennrissen nach kurzzeitiger Chlorideinwirkung

Bei der Erarbeitung des aktuellen DBV-Merkblatts "Parkhäuser und Tiefgaragen" (2. überarbeitete Ausgabe September 2010) wurde von dem Erkenntnisstand ausgegangen, dass bei kurzen Einwirkzeiten - das DBV-Merkblatt spricht hier von maximal einer Wintersaison - i. d. R. nicht mit standsicherheitsrelevanten Korrosionsschäden der Bewehrung zu rechnen ist. Daraus wird die Empfehlung abgeleitet, dass alle Risse immer kurzfristig und dauerhaft unmittelbar nach der Winterperiode zu schließen sind, sodass eine weitere Chlorid- und Feuchtezufuhr verhindert wird. In der Fachwelt wurde diese Empfehlung immer wieder hinterfragt, da keine dokumentierten Untersuchungen dazu vorlagen, ob und inwieweit das Schließen der Risse nach einer Wintersaison mit Chlorideintrag tatsächlich zu einer für die Dauerhaftigkeit und Standsicherheit unkritischen Bauwerkssituation führt. In dem Bericht zum DBV-Forschungsvorhaben 292 "Korrosion der Bewehrung im Bereich von Trennrissen nach kurzzeitiger Chlorideinwirkung" - durchgeführt an der RWTH Aachen - kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass "die Schädigung - genauer die Abtragsrate - nach der Rissverpressung auf ein unschädliches bzw. vernachlässigbares Maß herabfällt." Dies führt zu der Erkenntnis, dass "die Gesamtschädigung am Stahl aus der Beaufschlagungsphase und den 15 Monaten danach in den meisten Fällen nicht als kritisch bezüglich der Tragfähigkeit einzustufen ist." Damit kann die vorgenannte im DBV-Merkblatt ausgesprochene Empfehlung, also Risse kurzfristig nach deren Auftreten dauerhaft zu schließen, als hinreichend abgesichert angesehen werden - insbesondere im Vergleich zu möglichen anderen Maßnahmen, die u. U. zu erheblichen Eingriffen in das Tragwerk führen und deswegen weniger empfehlenswert sind.

Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V., Berlin

53,50 € inkl. MwSt., ggfs. zzgl. Versandkosten
Mauerwerksinstandsetzung mit Spiralankern

Buch

Mauerwerksinstandsetzung mit Spiralankern

Bei der Sanierung alter Bausubstanz gehört die Ertüchtigung des Mauerwerks zu den anspruchsvollsten Aufgaben. Mauerwerksrisse können das Erscheinungsbild beeinträchtigen und Probleme hinsichtlich des Wärme-, Feuchte- und Schallschutzes verursachen. Während Rissbildungen aus Belastung, Setzungen und Verformungen in der Regel nach einigen Jahren abgeklungen sind und dann gefüllt werden können, öffnen und schließen sich z.B. temperaturbedingte Risse während der gesamten Lebensdauer eines Bauwerks.Zur Instandsetzung von gerissenem Mauerwerk werden heute häufig Spiralanker aus nicht rostendem Stahl verwendet. Ihr Einsatz ist bisher nicht in Normen geregelt und wird nach konstruktiven Gesichtspunkten und praktischen Erfahrungen ausgeführt. In diesem Buch wird erstmalig eine systematische Bemessungsmethodik für den Einsatz von Spiralankern als rissbreitenbeschränkende Mauerwerksbewehrung vorgestellt. Anhand der mechanischen Grundlagen wird ein Bemessungsverfahren abgeleitet und in Beispielrechnungen erläutert.Für die praktische Handhabung werden Zahlenwerte aus Versuchen und aus der Literatur zusammengestellt, die für die Bemessung der Spiralanker unabdingbar sind. Zahlreiche konstruktive Hinweise, angefangen bei der Mauerwerksschwächung durch das Schlitzen bis hin zur Verlegeart der Spiralanker bei Einzel- oder Gruppenrissen, machen das Buch zu einem praxisorientierten Werkzeug bei der Instandsetzung älterer und neuerer Gebäude.

Heinz Meichsner, Thomas Jahn

45,00 € inkl. MwSt., ggfs. zzgl. Versandkosten
Schäden an Installationsanlagen

Buch

Schäden an Installationsanlagen

Die technische Gebäudeausrüstung nimmt einen immer breiteren Raum bei der Errichtung von Neubauten und der Altbausanierung ein. Aktuelle Themen wie die Energieeffizienz (Heizung, Trinkwassererwärmung und Raumlufttechnik) und die Hygiene (Trinkwasser und Raumlufttechnik) haben heute neben traditionellen Themen wie z. B. Schallschutz, Geruchsbelästigungen, beheizte Fußbodenkonstruktionen und Schutz vor Korrosions- und Steinschäden einen festen Platz in der Gebäudeplanung und -ausführung eingenommen. Gleichzeitig hat sich die Anzahl der Schnittstellen der technischen Gebäudeausrüstung zu den Hochbaugewerken vervielfacht. Im selben Maß ist auch die fachliche Zuständigkeit der Architekten, Bauingenieure und Bausachverständigen für Schäden an und durch Installationsanlagen gestiegen. Ohne ausreichendes Wissen über die technische Gebäudeausrüstung kann die Planung und Objektüberwachung durch einen Architekten oder Bauingenieur heute Schäden an und durch Installationsanlagen nicht vermeiden.Das vorliegende Buch bietet einen Überblick über den derzeitigen Stand der Technik unter Einbeziehung der aktuellen Normung und richtet sich an Architekten, Bauingenieure und Bausachverständige. Es erläutert in allgemein verständlicher Weise die wesentlichen Grundzüge der technischen Gebäudeausrüstung und zeigt die wichtigen Schnittstellen zu den Gewerken des Hochbaus auf.

Stefan Wirth

55,00 € inkl. MwSt., ggfs. zzgl. Versandkosten
Wärmeschutz-, Feuchteschutz-, Salzschäden

Buch

Wärmeschutz-, Feuchteschutz-, Salzschäden

Durch Pfusch am Bau, seien es Entscheidungs-, Planungs- oder Ausführungsfehler, werden allein in Deutschland jährlich ca. 4 Milliarden Euro »vernichtet«. Ganze Heere von Anwälten, Richtern und Sachverständigen leben von diesen Fehlern. Schäden und Streitfälle können vermieden werden, wenn die wichtigsten Regeln bei Planung, Vergabe, Ausführung und Prüfung beachtet werden.In Band 4 der Reihe »Pfusch am Bau« zeigt der Autor typische Planungs- und Ausführungsfehler beim Wärme- und Feuchteschutz von Gebäuden auf und erläutert, wie es bei alten, aber auch bei neuen Gebäuden immer wieder zu hässlichen und zerstörerischen Salzschäden kommt. Von der unterlassenen Instandhaltung über die falsche konstruktive Ausbildung der Bauteile und die mangelhafte Ausführung bis zur Wahl ungeeigneter Materialien reicht das Ursachenspektrum für die hier gezeigten Schäden. Besonderes Augenmerk richtet er auf Salzschäden durch den Eintrag von Tau- und Düngesalzen bei Pflasterbelägen.Das Buch richtet sich an alle am Bau Beteiligten. Den meist unkundigen Bauherren und Käufern von Häusern oder Wohnungen soll es bei der Beurteilung der von den Ausführenden erbrachten Leistung helfen. Planern, Sachverständigen, Versicherungen, Ausführenden und Juristen soll es eine Hilfe für die tägliche Arbeit sein. Gegenübergestellt werden heute leider übliche mangelhafte Planungs- und Ausführungsdetails und solche, die mangelfrei sind und den Regeln der Technik entsprechen. Typische Schadensfälle aus der Sachverständigenpraxis werden einschließlich der Folgen vorgestellt und erläutert.

Dieter Ansorge

35,00 € inkl. MwSt., ggfs. zzgl. Versandkosten
Schäden an Trockenbaukonstruktionen

Buch

Schäden an Trockenbaukonstruktionen

Mit dem Wunsch nach flexibler Raumgestaltung und anpassbaren Nutzflächen hat die Bedeutung von Trockenbaukonstruktionen seit Jahrzehnten ständig zugenommen. Statisch nichttragende Wände und abgehängte Deckenkonstruktionen können in Trockenbauweise schnell errichtet, demontiert und verändert werden, und genügen bei richtiger Planung und Ausführung auch höchsten Anforderungen hinsichtlich Brand-, Schall- und Wärmeschutz. Dies gilt gleichermaßen für Neubaukonstruktionen wie auch für das Bauen im Bestand, wo zudem die gewichtssparende Trockenbauweise in hohem Maße geeignet ist.Bei der Vielzahl der Konstruktionsarten und Varianten mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen bleiben Schäden durch fehlerhafte Planung und mangelhafte Ausführung naturgemäß nicht aus. Der größte Teil aller auftretenden Mängel beruht vor allem auf ungenügender Kenntnis bestimmter Ausführungsdetails und Nichtbeachten der einschlägigen Regelwerke.Das vorliegende Buch gibt dem Leser einen umfassenden Überblick über Konstruktionsprinzipien und Detaillösungen, allgemeine Hinweise zu den Schadensursachen und ihren Folgen sowie detaillierte Hinweise zu deren Beseitigung. Vor allem aber werden anhand der einschlägigen Regeln die richtige Ausführung erläutert und Wege aufgezeigt, wie über eine korrekte Ausschreibung sowie die fachgerechte und konsequent kontrollierte Ausführung diese häufig vorkommenden Fehler von vornherein vermieden werden können.

Peter Wachs

48,00 € inkl. MwSt., ggfs. zzgl. Versandkosten
Schäden durch mangelhaften Brandschutz

Buch

Schäden durch mangelhaften Brandschutz

Schäden an brandschutztechnischen Maßnahmen können im Brandfall verheerende Folgen haben und sehr schnell zu Personen- und Sachschäden führen. Deswegen werden in den Landesbauordnungen der Bundesländer generelle Brandschutzanforderungen an Gebäude geregelt. Damit sollen die wesentlichen Aspekte des Brandschutzes, die Verhinderung einer Brandausbreitung, das Vorhalten von Rettungswegen sowie das Ermöglichen von Löscharbeiten sowohl in der Planungsphase als auch insbesondere bei der Ausführung berücksichtigt werden. Bei Bestandsgebäuden gelten darüber hinaus zusätzliche Anforderungen.Die Autoren erläutern, was bei der Planung und Ausführung von Brandschutzmaßnahmen falsch gemacht werden kann. Nach einer ausführlichen Beschreibung der Grundlagen des Brandschutzes, der maßgeblichen Regelwerke und der wichtigsten brandschutztechnischen Anforderungen an Gebäude werden typische Mängel bei brandschutztechnischen Maßnahmen in der Planung, der Ausführung und im Betrieb beschrieben. Anhand ausgewählter Brandschadensfälle werden die notwendigen Schritte beim Aufspüren und Bewältigen brandschutztechnischer Mangelzustände erläutert und geeignete Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes aufgezeigt. Hierfür werden umfangreiche Checklisten zur Verfügung gestellt, die den Planer bzw. den Sachverständigen dabei unterstützen, den Zustand oder das Fehlen vorhandener Brandschutzmaßnahmen zu bewerten, die notwendigen Maßnahmen einer Mängelbeseitigung zu ermitteln oder sich nach einem Schadensfall mit dessen Folgen auseinanderzusetzen.

Gerd Geburtig, Ingo Schlegel

42,00 € inkl. MwSt., ggfs. zzgl. Versandkosten
Schäden an Außenmauerwerk aus Naturstein

Buch

Schäden an Außenmauerwerk aus Naturstein

Schäden an Natursteinmauerwerk werden oft im Rahmen anderer Bau- und Sanierungsmaßnahmen mitbearbeitet, ohne auf mögliche Konsequenzen falscher Methoden und Materialien zu achten. Bei Natursteinmauerwerk treten aber spezielle Probleme und physiko-chemische Zusammenhänge auf, die im "normalen" Baugeschehen nicht zu erwarten sind. In diesem Buch werden zunächst die unterschiedlichen Eigenschaften des Natursteins und die vielfältigen Schadensmechanismen erläutert. Danach werden neben den eigentlichen Schäden an Außenmauerwerk aus Naturstein auch die Untersuchungsmethoden zur Erkennung der Schadensursache und die verschiedenen Instandsetzungsmöglichkeiten behandelt. Dabei ist es nicht möglich, sich nur auf die Natursteine selbst zu beschränken, die fast immer in direktem Kontakt mit Mörtel, Putz, Anstrich etc. stehen. Diese Baustoffe und ihre typischen Schäden sowie die Möglichkeiten der Schadensbeseitigung werden ebenfalls besprochen. Das Buch dient als Nachschlagewerk für alle, die bei der Instandsetzung und beim Umbau älterer Bauwerke mit Schäden an Naturwerkstein in Berührung kommen. Aber auch bei der Verarbeitung von Naturstein im Neubau hilft die Kenntnis der möglichen Schäden, sowohl Planungs- als auch Ausführungsfehler zu vermeiden. Der Titel ist Teil der Fachbuchreihe Schadenfreies Bauen, in welcher das gesamte Gebiet der Bauschäden dargestellt wird. Erfahrene Bausachverständige beschreiben die häufigsten Bauschäden, ihre Ursachen und Sanierungsmöglichkeiten sowie den Stand der Technik. Die Bände behandeln jeweils ein einzelnes Bauwerksteil, ein Konstruktionselement, ein spezielles Bauwerk oder eine besondere Schadensart.

Martin Sauder, Renate Schloenbach

57,00 € inkl. MwSt., ggfs. zzgl. Versandkosten
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Schadenfreies Bauen

Die Fachbuchreihe »Schadenfreies Bauen« stellt das gesamte Gebiet der Bauschäden dar. Erfahrene Bausachverständige beschreiben die häufigsten Bauschäden, ihre Ursachen und Sanierungsmöglichkeiten sowie den Stand der Technik. Die Bände behandeln jeweils ein einzelnes Bauwerksteil, ein Konstruktionselement, ein spezielles Bauwerk oder eine besondere Schadensart.
Fachbuchreihe Schadenfreies Bauen
Bauen im Bestand

Baumängel und Bauschäden – Definition, Feststellung und Verjährung sowie häufige Fehlkonstruktionen

Der Unterschied zwischen Baumangel und Bauschaden

Laut Bürgerlichem Gesetzbuch versteht man unter einem Baumangel eine Abweichung von einer Vereinbarung, in der die Beschaffenheit eines Bauobjektes genau definiert wurde. Nach der VOB – der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen – handelt es sich um einen Baumangel, wenn ein Objekt nicht nach dem anerkannten Stand der Technik errichtet wurde. Egal wie man es nun beschreibt, Baumängel sind ärgerlich. Meist sind die Folgekosten zur Behebung hoch und das Risiko eines potenziellen Bauschadens ist hoch.

Generell wird ein Bauschaden immer durch einen Baumangel verursacht. Unter einem Baumangel versteht man eine fehlerhafte Bauleistung und/oder Ausführung der ausführenden Firma oder des ausführenden Handwerksbetriebs. Ein nicht behobener Baumangel kann sich schnell zu einem richtigen Bauschaden entwickeln. Die Behebung eines Baumangels oder Bauschadens ist nicht nur mit großem Ärgernis, sondern meist auch mit hohen Kosten verbunden. Deshalb ist es sinnvoll, sich so schnell wie möglich um die Behebung und Reparatur des Mangels zu kümmern. So können größere Bauschäden bestmöglich vermieden werden. Ansprechpartner sind in dieser Angelegenheit meist Gutachter und Sachverständige.

Im Falle eines Baumangels oder Bauschadens hat der Auftraggeber, meistens der Bauherr, das Recht auf Nachbesserung. Diese notwendigen Arbeiten sind vom verantwortlichen Unternehmen durchzuführen. Um als Bauherr die Ansprüche geltend machen zu können, muss man sich an die rechtlichen Vorgaben halten. Zudem sollte man auch die entsprechenden Verjährungsfristen kennen.
 

Arten von Baumängeln

Bei den Baumängeln gibt es mehrere Arten, die auftreten können:

Der erhebliche Baumangel

Ein erheblicher Baumangel liegt dann vor, wenn das Gebäude oder Bauwerk nicht so verwendet werden kann, wie es im Bauvertrag vereinbart war bzw. wenn ein Gebäude oder auch Gebäudeteile nicht dem anerkannten Stand der Technik entspricht. Ganz oft betrifft das Dächer, Abdichtungen, Fassaden oder Anschlüsse.

Ein erheblicher Baumangel kann aber auch dann vorliegen, wenn durch den Baumangel ein hohes Risiko für Folgeschäden und Bauschäden gegeben ist. Durch einen »kleinen« Mangel können beispielsweise große Flachdachschäden oder Betonschäden mit hohen Beseitigungskosten entstehen.

Der versteckte Baumangel

Ein versteckter Baumangel ist ein Mangel, der bereits bei der Übergabe vorhanden ist, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt (manchmal erst nach Jahren) auftaucht. Taucht dieser Mangel innerhalb der Bewährungsfrist auf, kann der Bauherr Ansprüche zur Behebung geltend machen.

Schönheitsfehler

Die sogenannten »Schönheitsfehler« sind zwar Mängel, sie beeinflussen aber meist die Funktion des Gebäudes nicht negativ. Normale Abnutzungserscheinungen, die bei jedem Bauwerk auftreten, spielen hier oftmals eine Rolle.  Ob tatsächlich ein Mangel vorliegt, ein Schönheitsfehler oder eine normale Abnutzung ist in manchen Fällen nicht so einfach. In der Praxis kommt es oft zu Streitigkeiten zwischen Bauherren und ausführenden Firmen. Einschlägige Fachliteratur bietet Informationen zur gängigen Rechtslage und liefert Anwenderbeispiele in der Praxis. Der Fraunhofer IRB Verlag hat deshalb die Reihe Baurechtliche und -technische Themensammlung herausgebracht. Hier werden relevante Bauthemen aus technischer und juristischer Sicht beleuchtet. Wenn es um Fehlervermeidung und -behebung geht, empfiehlt sich die mehrbändige Reihe Schadenfreies Bauen.
 

Feststellung eines Baumangels und Verjährung

Zur Feststellung stehen dem Bauherrn verschiedene Methoden zur Verfügung. Das BGB sieht vor, dass diverse Baumängel anhand der Beschaffenheitsvereinbarung zu ermitteln sind. In dieser Vereinbarung werden sämtliche Leistungen, aber auch die Rechte und Pflichten beider Vertragspartner festgehalten. Sämtliche Baufortschritte werden dort dokumentiert. Diese Unterlagen können im Falle eines Baumangels aber auch eines Bauschadens als Beweise herangezogen werden. Ist keine Beschaffenheitsvereinbarung vorhanden, greift der § 633 Abs. 2 BGB.

Der Baumangel muss nach objektiven Kriterien beurteilt werden, z.B. wenn das Gebäude nicht für den vorgesehenen Verwendungszweck benutzbar ist. Werden die baulichen Richtlinien vonseiten der ausführenden Firma missachtet, und gefährden diese die Sicherheit, liegt ebenfalls ein Baumangel vor.

Es liegt in der Verantwortung eines Unternehmens, dass ein Gebäude ohne Rechts- und Sachmängel errichtet wird. Wenn man als Bauherr einen Baumangel nachweisen kann, kann gegenüber dem ausführenden Unternehmen ein Gewährleistungsanspruch geltend gemacht werden.

Zu den Gewährleistungsansprüchen zählen:

  • Nacherfüllung
  • Vertragsrücktritt
  • Schadenersatz

Bei der Nacherfüllung trägt die ausführende Firma die Mehrkosten um den Baumangel zu beheben. Beim Vertragsrücktritt hat der Bauherr das Recht, vom Vertrag zurückzutreten und nur die tatsächliche Leistung zu vergüten.

Ein Schadenersatz kann nur vor der Verjährung geltend gemacht werden. Generell gilt bei einem Bauwerk eine Verjährungsfrist von fünf Jahren. Werden grobe Baumängel erst nach vier Jahren beispielsweise erkannt oder haben sie bereits einen Bauschaden verursacht, verlängert sich diese Frist um weitere drei Jahre nach dem Bemerken der groben Baumängel. Die Höchstgrenze für eine Verjährung auch für verschwiegene Mängel beträgt zehn Jahre. Zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer kann aber auch eine individuelle Gewährleistung vereinbart werden. Bei arglistigem Verschweigen von Baumängeln gilt eine Verjährungsfrist von 30 Jahren.
 

Häufige Bauschäden und Baumängel

Bauschäden sind zahlreich und es gibt viele Beispiele dafür. Generell gilt: je größer das Bauwerk, desto anfälliger ist es. Die häufigsten Baumängel bei einem Gebäude betreffen folgende Gebäudeteile:

  • Dach

  • Decke, Wände und Fußboden

  • Haustechnik

  • Türen und Fenster

  • Keller

  • Fassade und Dämmungen

  • Balkone und Terrassen

  • Garagen

  • Fundament und Abdichtungen

  • Außenanlagen

  • Treppen

Das Dach zählt zum Gebäudeteil, das erfahrungsgemäß am anfälligsten für diverse Baumängel und daraus resultierende Bauschäden ist. Meistens ist es die Feuchtigkeit, die Probleme bereitet. Dadurch kann es zur Schimmelbildung kommen und in weiterer Folge zu einem Bauschaden. Der Grund für die Entstehung von Feuchtigkeit ist meist das Verwenden von feuchten Hölzern beim Bau des Dachstuhls und Ausführungsfehler beim Anbringen der Dämmung. Aber auch Umwelteinflüsse, wie schwere Gewitter oder Starkregen können Bauschäden am Dach verursachen.

Auch Decken und Fußböden sind sehr anfällig für diverse Baumängel. Oft wird der Bodenbelag auf einem ungeeigneten Untergrund verlegt bzw. der Estrich nicht sorgfältig vorbereitet. Ein bekannter Fehler ist z.B. der Parkettboden, der auf einer Fußbodenheizung verlegt wurde. Hier wird oftmals leider nicht bedacht, dass sich durch die aufsteigende Wärme Fugen bilden können. Fußbodenschäden landen oftmals vor Gericht, was ärgerlich ist. Ein anderes Beispiel entsteht, wenn der Putz ohne Grundierung auf Zimmerdecken aufgetragen wird. Erfahrungsgemäß haftet er dort nicht optimal und fällt nach kurzer Zeit wieder ab.

Auch bei der Haustechnik schleichen sich leicht Fehler und Mängel ein. Durch eine unzureichende Ausführung steigt das Risiko an mangelnder Qualität. Die Probleme sind vielfältig. So findet man gelegentlich nicht ummantelte Elektroleitungen oder mangelhaft ausgeführte Trinkwasserinstallationen. Auch fehlerhafte Absicherungen von Elektroleitungen und Elektroanlagen sind als Baumangel zu beurteilen.

Bei Türen und Fenster beginnen die Baumängel bei schlecht schließenden Türen, undichten Fenstern und einer Durchfeuchtung der Fensterlaibung. Bei Treppen aus Holzbauteilen kann es vorkommen, dass eine falsche Dimensionierung der Bauteile die Sicherheit der Treppe beeinträchtigt.

Ein Bauschaden im Keller ist meist mit hohen Beseitigungskosten verbunden. Klassiker in diesem Bereich sind mangelhafte Abdichtungen. So kann die Nässe leicht in die Fugen eindringen. Betonschäden, Schimmel und andere Feuchtigkeitsprobleme sind die Folge.

Bei den Fassaden deuten Risse, Abblättern der Farbe oder des Putzes sowie Verfärbungen auf einen Baumangel, verursacht durch falsche Ausführung, hin. Auch Putzschäden sind keine Seltenheit. Meist passieren derartige Fehler, wenn die verschiedenen Materialien nicht kompatibel sind.

Wackelnde Geländer, fehlerhafte Abdichtungen sowie falsches Verlegen des Terrassen- oder Balkonbodens sind ebenfalls Baumängel und eine daraus resultierende Erhöhung der Kosten ist häufig ein Grund für Ärgernisse auf Seiten des Bauherrn.

Ist ein Bauschaden im Bereich des Fundaments, können Brüche im Mauerwerk am Boden und an den Wänden entstehen. Folgeschaden eines derartigen Baumangels kann ein Schimmelpilzbefall sein. Ebenso wird in manchen Fällen die Dämmung beeinträchtigt.

Nicht nur das Gebäude an sich ist anfällig für Baumängel, auch bei den Außenanlagen kann es bei fehlerhafter Ausführung zu Problemen kommen. Eine mangelhafte Entwässerung und eine falsche Dimensionierung der Entwässerungsrohre können nach Regenfällen zu Überschwemmungen führen. Schwimmbäder, egal ob draußen oder drinnen, sind oft von Baumängeln betroffen. Falsche Abdichtungen sowie Fehlkonstruktionen oder auch Materialfehler findet man leider ebenfalls gelegentlich.

Auch unerwünschte Schallbrücken, speziell im Trockenbau, sind keine Seltenheit. Sie entstehen häufig durch eine nicht ausreichende Dämmung, Fehlkonstruktionen, Planungsfehler oder eine fehlende Isolierung zwischen den verschiedenen Gebäudeteilen. Mängel durch Schadstoffeinwirkungen kommen dagegen eher selten vor.