Die besten Artikel der vergangenen zehn Jahre
Zur Feier des Jubiläums haben wir uns auf eine Zeitreise durch die vergangenen zehn Jahre der Bauen+ begeben: Unsere Redakteure Dipl.-Ing. Architekt Reinhard Eberl-Pacan, Prof. Dr.-Ing. Birger Gigla und Dipl.-Ing. Klaus-Jürgen Edelhäuser haben den besten Artikel aus jedem Jahr gekürt. Die Artikel finden Sie hier zum kostenlosen Download.
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Alle kostenlosen Artikel im Überblick
Beispiel für Zirkularität einer partizipativen Struktur
von Frank Schönert, Nanni Grau, Matthias Ernst, Beate Kleber
Die U-Halle in Mannheim, ein ehemaliges Distributionszentrum der amerikanischen Streitkräfte, ist ein typisches Beispiel für ein aus der Nutzung gefallenes Profangebäude, dessen Schicksal üblicherweise der Abriss ist. Die Stadt Mannheim hat die Ausrichtung der Bundesgartenschau 2023 zum Anlass genommen, einen anderen Weg zu gehen. Sie hat damit durch Weiternutzung der Bausubstanz einen städtebaulichen Katalysator für zukünftige Entwicklungen gewonnen, unter Erhalt der im Bauwerk gebundenen sogenannten grauen Energie sowie von Identität und der atmosphärischen Werte. Das Projekt wurde mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur 2024 ausgezeichnet.
Download des Artikels U-Halle Mannheim: Bestand als Ressource für offene Architektur
Brandschutzkonzept für das denkmalgeschützte Gebäude des Hotels »Der Patrizier« in Regensburg
von Bernd Steinhofer
Das oberste Gebot des Brandschutzes ist es, die Rettung von Leben zu sichern und bei historischen Gebäuden diese vor Schäden durch Feuer zu schützen. Der Umbau des mittelalterlichen Gebäudes in der Wahlenstraße 18 in Regensburg zum modernen Hotel "Der Patrizier" ist ein gutes Beispiel dafür, wie der Brandschutz im Denkmalschutz sorgfältig geplant und umgesetzt werden kann. Das ursprüngliche Erscheinungsbild des bauwerklichen Kulturerbes wird auch bei Sicherstellung des Brandschutzes erhalten.
Download des Artikels Brandschutz ist Denkmalschutz
Erstes denkmalgeschütztes Gebäude erreicht den DGNB-Standard »Platin«
von Hans-Ulrich Schlesinger
Das unter Denkmalschutz stehende Berliner Geschäftshaus am Kurfürstendamm 15 wurde von 2017 bis 2021 umgebaut und modernisiert. Ziel war es, die Baukonstruktion, Bautechnik und Bauweise sowie die Materialien des Gebäudes zu erhalten. Gleichzeitig sollte eine Ertüchtigung in den Bereichen Brandschutz und Schallschutz stattfinden. Während im Erdgeschoss Einzelhandel angesiedelt wurde, befinden sich in den Obergeschossen Büros. Das Gebäude wurde als erstes denkmalgeschütztes Gebäude weltweit mit der DGNB-Zertifizierung in Platin ausgezeichnet. Bauherr war die CENTRUM Gruppe aus Düsseldorf, die Planung für die denkmalgerechte Sanierung wurden von dem Berliner Büro Petra und Paul Kahlfeld Architekten erarbeitet.
Download des Artikels Modernisierung und Umbau eines Geschäftshauses unter Denkmalschutzbedingungen
Teil 1: Anforderungen, Möglichkeiten und Grenzen
von Birger Gigla
Holzbauten liegen derzeit im Trend und zunehmend werden auch Bürogebäude in Holzbauweise neu errichtet bzw. durch Holzetagen aufgestockt. Bei Bauteilen des Holz-, Leicht- und Trockenbaus entstehen jedoch immer wieder bauakustische Probleme. Die Absenkung des Mindestanforderungsniveaus für die Trittschalldämmung von Holzdecken gegenüber Massivdecken in der aktuellen Norm DIN 4109-1 trägt nicht zur Vertrauensbildung bei. Teil 1 des Beitrags benennt akustische Anforderungen und Möglichkeiten, aber auch Grenzen, für einen nutzungsgerechten Schallschutz.
Download des Artikels Schallschutz bei Bürogebäuden in Holzbauweise
Ganzheitliche Strategien für energieeffizientes, einfaches Bauen mit Holz, Leichtbeton und hochwärmedämmendem Mauerwerk
von Anne Niemann
Forschende am Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren der Technischen Universität München gehen der Frage nach, wie die Architektur mit baulichen Mitteln so optimiert werden kann, dass es möglichst wenig Technik bedarf, um ein angenehmes Raumklima zu erzeugen. Weiterhin werden die so entwickelten Gebäude mit Standardwohngebäuden oder Wohngebäuden in Niedrigenergiebauweise bezüglich Umweltwirkung und Lebenszykluskosten über einen Betrachtungszeitraum von 100 Jahren verglichen.
Download des Artikels Das Forschungsprojekt »Einfach Bauen«
von Achim Pilz
Bis 2013 wurden 149 Wohnungen in einem Münchner Stadtteil energetisch modernisiert, ihre Dachgeschosse ausgebaut und durch einen Neubau in Massivholzbauweise ergänzt. Das Kernstück des neuen Heizsystems bildet eine Gasmotor-Wärmepumpe, die Grundwasser als Wärmequelle nutzt. Diese versorgt die Niedertemperaturheizung und erwärmt gleichzeitig das Trinkwasser auf besonders effiziente Weise. Im Jahr 2018 wurden die Ergebnisse des Monitoring veröffentlicht.
Download des Artikels Innovative Heiztechnik mit einer Gasmotor-Wärmepumpe
Ein Plädoyer für Systematik und Verhältnismäßigkeit – Teil 2
von Andreas Flock
Im ersten Teil der Betrachtung über angemessene Ausstattungen von Sicherheitstreppenräumen für Wohngebäude bis zur Gebäudeklasse 5 wurde die genehmigungstechnische Ausgangslage zusammengefasst (Bauen+ 5/2018, S. 23 ff.). Nun sollen im zweiten Teil Leistungsanforderungen hergeleitet und brandschutztechnische Grundausstattungen eines solchen Sicherheitstreppenraums dargestellt werden.
Download des Artikels Sicherung des zweiten Rettungsweges – notwendig oder verzichtbar?
Erweiterung Oslo Gardermoen überzeugt durch Holzbauweise und Energiekonzept
von Marc Wilhelm Lennartz
Der Internationale Flughafen Oslo Gardermoen wurde um einen Terminal und einen Flugsteig erweitert. Das großdimensionale Bauvorhaben überzeugt ebenso durch seinen architektonischen Entwurf wie auch durch seine Holzbauweise, die konstruktiven Details und die Energieversorgung.
Download des Artikels Neue Maßstäbe im weltweiten Flughafenbau
Schwerpunkt Straßenverkehrslärm
von Birger Gigla
Eine zentrale Aufgabenstellung der Bauakustik ist der Schutz von Aufenthaltsräumen gegen Außenlärm. Häufige Lärmquellen sind Straßenverkehrslärm, Schienenverkehrslärm, Nachbarschaftslärm oder Lärmemissionen von Gewerbebetrieben. Dieser Beitrag richtet sich an Planerinnen und Planer und gibt einen Überblick über die maßgebenden Einflüsse und Anforderungen. Mit dem Schwerpunkt Straßenverkehrslärm wird auf Grundlage eines Forschungsprojektes über Möglichkeiten stationärer Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen zur Minderung von Straßenverkehrslärm berichtet.
Download des Artikels Schutz gegen Außenlärm
Wohnen am Kleinen Wannsee in Berlin
von Jan Schreiber, Reinhard Eberl-Pacan
Auf einem Seegrundstück am Kleinen Wannsee in Berlin entstand ein hochgedämmtes, diffusionsoffenes Wohnhaus aus Naturbaustoffen. Mit Ausnahme von Tiefgarage und Aufzugschacht wurden alle Bauteile in vorgefertigter Holzbauweise hergestellt und in nur fünf Wochen zusammengefügt. Ein spezielles Brandschutzkonzept für Holzbauten stellt die Sicherheit in dem ambitionierten Gebäude sicher.
Download des Artikels Pack die Badehose ein ...
Interview mit den Redakteuren
Was hat Sie – neben Ihren vielfältigen Tätigkeiten – zur Mitarbeit in der Redaktion der Bauen+ bewogen?
Unmittelbar nach dem Abitur absolvierte ich eine Ausbildung als Redakteur bei Tageszeitungen. Nachdem ich über ein Architekturstudium und eine längere Tätigkeit als freischaffender Architekt beim Brandschutz landete, ergaben sich hinsichtlich der Möglichkeit, verschiedene Fachartikel zum Brandschutz zu schreiben sowie Vorträge zu dem Thema zu halten, neue Motivationen für die Wiederaufnahme der journalistischen Tätigkeit.
Mit der Gründung der Zeitschrift Bauen+ habe ich ein ideales Medium gefunden, um nicht nur über Brandschutzthemen zu informieren, sondern einen ganzheitlichen Beitrag zu Synergien in der Bauphysik zu leisten, die mir bei meiner Tätigkeit als Architekt immer gefehlt haben.
Wo sehen Sie die Stärken der Bauen+?
Bauen+ ist die Zeitschrift der Bauwende. Mit ihrem frischen Image, ihrer nachhaltigen Zielstellung und der u. a. durch die Fraunhofer Gesellschaft vermittelten hohen Fachkompetenz zu »brandheißen« Themen des ökologischen und zirkulären Bauens, bietet sie ihren Lesern einen deutlichen Mehrwert in Richtung Innovation und Paradigmenwechsel.
Noch besser: Das tut sie nicht nur für einzelne Themen der Bauphysik, sondern im Zusammenspiel von Energie, Brandschutz, Schallschutz und Gebäudetechnik.
Welche Themen aus Ihrem Fachgebiet sind Ihrer Meinung nach zukünftig am wichtigsten?
Brandschutz muss »grüner« werden. Themen wie Sicherheit und Brandschutz dürfen sich den Herausforderungen eines zukunftsorientierten und nachhaltigen Bauens nicht verschließen. Verkrustete und bürokratische Gesetze und Regelungen setzen immer noch zu sehr auf aufwendige, ressourcenverschwendende und unflexible »Hardware«. Wir müssen lernen, dass uns auch im Bereich der Gebäudesicherheit auf Dauer nur flexible und integrale Lösungen weiterbringen.
Was hat Sie – neben Ihren vielfältigen Tätigkeiten – zur Mitarbeit in der Redaktion der Bauen+ bewogen?
Bauen+ ist als Fachzeitschrift mit dem Portfolio Energie, Brandschutz, Bauakustik und Gebäudetechnik einzigartig und hochspannend. Als mir Volker Schweizer vor 10 Jahren das Ressort des Fachredakteurs für Schallschutz angeboten hat, war ich daher sofort mit von der Partie. Für die Fachgebiete Bauakustik, Raumakustik und Schallimmissionsschutz gibt es aus meiner Sicht kein anderes Medium mit einer vergleichbaren Reichweite unter Fachplanern und Fachplanerinnen.
Wo sehen Sie die Stärken der Bauen+?
Die besondere Stärke sehe ich in der Interdisziplinarität und in der fachlichen Tiefe. Praxisrelevante Themen und neue Trends und Lösungsmöglichkeiten wurden stets frühzeitig aufgegriffen. Hierbei ist eine erfrischende Verbindung zwischen den unterschiedlichen Disziplinen Energie, Brandschutz, Bauakustik, Gebäudetechnik und Nachhaltigkeit gelungen.
Welche Themen aus Ihrem Fachgebiet sind Ihrer Meinung nach zukünftig am wichtigsten?
Alle Redakteure halten natürlich ihr Fachgebiet für wichtig, aber beim Schallschutz stimmt das tatsächlich (lacht). Es ist ein bisschen wie bei einem neuen Fahrzeug: Wenn die angegebene Reichweite nicht erreicht wird, kann es am Verkehr, der Fahrweise, dem Wetter usw. liegen. Wenn aber etwas klappert, fahren die Kunden und Kundinnen sofort in die Werkstatt. Bei einem Wohngebäude gibt es ebenfalls direkt Beschwerden bei mangelndem Schallschutz, insbesondere im Eigentumswohnungssegment. Ist hingegen der grundflächenbezogene Energiebedarf höher als berechnet, kann das ebenfalls vielfältige Ursachen haben und wird kaum beanstandet.
Zukünftig wird insbesondere der Schallimmissionsschutz bei dezentralen Anlagen zur Energieversorgung und Nahwärmenetzen an Bedeutung gewinnen, hierbei auch die tieffrequenten Geräuschimmissionen. Ein weiteres Thema ist der Mindestschallschutz beim »Einfach Bauen«. Es ist leicht, zu behaupten, der Mindestschallschutz würde das Bauen verteuern. Wenn wir jedoch auf den Schallschutz der 1950er-Jahre zurückgehen, müsste sich auch die Gesellschaft wieder wie in den 1950er-Jahren verhalten. Z. B. dürften Unterhaltungselektronik, Duschen, Waschmaschinen und Staubsauger zeitlich nur eingeschränkt betrieben werden. Das ist in Deutschland nicht zu erwarten, sodass Wohnraum mit zu geringem Schallschutz schnell unattraktiv wird, wenn alternative Wohnmöglichkeiten zur Verfügung stehen, und daher nicht als nachhaltig gelten kann.
Was hat Sie – neben Ihren vielfältigen Tätigkeiten – zur Mitarbeit in der Redaktion der Bauen+ bewogen?
Sowohl im eigenen Büro als auch bei meinem ehrenamtlichen Engagement sehe ich, wie wichtig die gut funktionierende interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen im Bauwesen und hier insbesondere in der Planung ist. Im Laufe der Jahre konnte ich immer wieder erleben, wo es bei technischen/bauphysikalischen Fragestellungen Informationsdefizite bei den Planenden gibt und wie hierdurch Planungs- und Bauprozesse erschwert wurden. Durch die Mitarbeit in der Redaktion besteht die Möglichkeit, Themen einzubringen, bei denen es einen besonderen Bedarf aus der Praxis heraus gibt.
Wo sehen Sie die Stärken der Bauen+?
Die bauphysikalischen und technischen Fragestellungen rund um die Themen Energie, Brandschutz, Schallschutz und Gebäudetechnik werden immer wichtiger. Gerade dann, wenn wir den Anspruch haben, unsere Gebäude nachhaltiger zu gestalten. In der Bauen+ werden die technischen Aspekte immer sehr ausgewogen behandelt und es wird auch auf aktuelle Trends und Fragestellungen eingegangen. So z.B. aktuell der Gebäudetyp E, der schon in den verschiedensten Fachbeiträgen aufgegriffen wurde. Eine derartige Mischung an Fachthemen ist sehr wichtig und in der Bauen+ bislang einzigartig.
Welche Themen aus Ihrem Fachgebiet sind Ihrer Meinung nach zukünftig am wichtigsten?
Wir müssen den Aspekt »Energie« im Bauwesen in Zukunft weiter gefasst betrachten. Der Energieeinsatz und die damit verbundenen Emissionen bei der Herstellung unserer Baustoffe wird noch immer etwas zu mager bei energetischen Bilanzierungen berücksichtigt. Auch bei der Gebäudetechnik wird noch zu wenig der Blick darauf gelenkt, welcher Energieeinsatz für die technischen Komponenten nicht nur beim Betrieb, sondern auch für Wartung und Instandhaltung notwendig ist. Diese ganzheitlichen Betrachtungen und Innovationen in diesem Segment werden immer wichtiger.
